Donnerstag, 08 September 2011 20:17

Gesundheit nur noch Kostenfaktor?!

Die Gewerkschaft ver.di fordert Kehrtwende in der Gesundheitspolitik

Kassel - Am 08. September trafen sich ver.di Personalräte und ver.di Vertrauensleute aus der AOK, den Ersatzkassen, den Betriebskrankenkassen und dem MDK aus ganz Hessen, um sich über die Auswirkungen der Gesundheitsreform der Bundesregierung auszutauschen. Herbert Weisbrod-Frey, ver.di Bereichsleiter für Gesundheitspolitik, stellte dar, wie die finanziellen individuellen Belastungen für die Bundesbürger durch die Einführung der Kopfpauschale in den nächsten Jahren massiv zunehmen werden. Die Gesundheitsreform stelle eine klare Abkehr von der solidarisch finanzierten gesetzlichen Krankenversicherung dar. Die Mehrkosten im Gesundheitswesen in den nächsten Jahren würden nur noch aus den Portemonnaies der Bürger finanziert, die Arbeitgeber seien außen vor. Die DGB Gewerkschaften favorisieren im Gegenzug ein Modell der Bürgerversicherung, in dem die Arbeitgeber zur Hälfte in die paritätische Finanzierung der Krankenversicherung eingebunden sind.

Die ver.di Personalräte und ver.di Vertrauensleute stellten im Rahmen ihrer Tagung kassenübergreifend fest, dass die Verwaltungskostendeckelung in der GKV sowie die Gesundheitsfondzuweisungen und der Risikostrukturausgleich in allen Krankenkassen dafür sorgten dass der Arbeitsdruck auf die dortigen Beschäftigen seit der Einführung massiv gestiegen ist. Das hat zur Folge, das das Arbeitsvolumen aufgrund von Kostendruck und Personalabbau kaum noch zu schaffen ist.

„Kranke Mitarbeiter in kranken Kassen“ mit diesem Schlagwort, könne man die Situation der Beschäftigten in der gesetzlichen Krankenversicherung momentan beschreiben, wurde im Rahmen der ver.di Veranstaltung das Dilemma formuliert.

Das größte Problem im Gesundheitswesen sei jedoch die zunehmende Entsolidarisierung. Der Bürger könne die komplizierten Regelungen und Vorschriften im Gesundheitswesen nicht mehr durchschauen. Die Abgeordneten im Bundestag wissen selbst nicht mehr, was sie in der Gesundheitspolitik entscheiden. FDP und CDU betreiben nur noch Lobby- und Klientelpolitik, um die Interessen der Wirtschaft und die Verdiener am Gesundheitssystem zu bedienen. Nach und nach erfolgt ein Umbau der gesetzlichen Krankenkassen hin zur Privaten Krankenversicherung. Der Bürger wird für dumm verkauft, z.B. mit der "Vorkasse". Man gaukelt den Bürgern mehr Transparenz vor, verschweigt aber, dass sie auf erheblichen Eigenanteilen dabei sitzenbleiben werden.  Die Schuld an den Problemen in der Gesundheitspolitik schiebt die Bundesregierung abwechselnd den Krankenkassen, den Ärzten oder Krankenhäusern zu. Was zu kurz kommt, sind die Menschen - ist die Gesundheit der Menschen selbst. Gesundheit wird nur noch als Ware betrachtet, Kostengesichtspunkte stehen ausschließlich im Vordergrund.

 

2008-Heiko_001_KopieUnser Wolfhager Gesundheitsexperte Heiko Weiershäuser, der als Personalratsvorsitzender ebenfalls an der Tagung teilnahm, brachte es unter dem Beifall der Teilnehmer auf den Punkt: "Dieses perverse Spiel auf dem Rücken aller Beschäftigten im Gesundheitswesen muss zum Nutzen der Patienten, Versicherten und Arbeitnehmer gestoppt werden ! Gerechte Gesundheitspolitik geht anders !"

Die Gewerkschaft ver.di fordert eine Kehrtwende – zurück zu einer Gesundheitspolitik, die den Menschen und seine Gesundheit wieder in den Mittelpunkt des Interesses stellt. Dazu gehört auch, dass der Kostendruck von den Krankenkassen genommen wird. Damit die Beschäftigten in den Krankenkassen auch wieder genügend Zeit haben sich um die Anliegen und Bedürfnisse ihrer Versicherten zu kümmern.

Sozial, demokratisch, gesellschaftsorientiert, familienfreundlich und bürgernah: SPD-Wolfhagen

Sozialdemokratische Politik in Wolfhagen

steht seit jeher für gerechte und erfolgreiche Politik für die Bürger/-innen. Wir setzen uns ein für Chancengleichheit, Bildungsgerechtigkeit, Integration, wirtschaftliche Entwicklung, ökologische Nachhaltigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wir fördern die Attraktivität unserer Kommune und ihre Verankerung in einer starken Region. Wir treten ein für ein lebenswertes Wolfhagen!
Egal ob junge Familien oder alleinstehende Seniorinnen – in Wolfhagen soll sich jeder wohl und willkommen fühlen. Daher möchten wir den sozialen Trägern gute Rahmenbedingungen bieten, damit sie Menschen mit unterschiedlichen Bedarfen unterstützen können. Um als Kommune zukunftsorientiert zu bleiben, treten wir für bezahlbaren Wohnraum ein. Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt hierbei Familien, Menschen mit geringem Einkommen oder Bedarf nach barrierefreiem Wohnraum. Des Weiteren muss die Stadt Wolfhagen für das Behindertengleichstellungsgesetz einen Plan zur Umsetzung aufstellen. Vieles ist bereits für die geschafft und wir werden alle weiteren Maßnahmen zur Verbesserung unterstützen.

Um sich in einer Kommune wohl zu fühlen, ist das gesellschaftliche Zusammenleben von großer Bedeutung.

Viele Faktoren spielen hier eine Rolle, so zum Beispiel die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Wenn das Vereinsleben breit gefächert ist und vielen Bürger/-innen die Chance zur Beteiligung bietet, wird der Ort belebt und gestärkt. Wir unterstützen daher alle ehrenamtlich Tätigen in den Vereinen, Hilfsorganisationen, Kirchen und anderen Organisationen. Wir haben die Mitarbeiter/-innen der „Tafel“ genauso im Blick wie Sportler/-innen, Musiker/-innen, die Feuerwehren oder mildtätig arbeitende Menschen. Wir fordern die Verbesserung der Infrastruktur der Sportstätten, die weiterhin kostenlose Nutzung der Gemeinschaftseinrichtungen sowie den Erhalt aller Dorfgemeinschaftshäuser. Ein weiterer Wohlfühlfaktor sind Kinderbetreuung und -bildungsmöglichkeiten. Können Kinder im eigenen Ort in die Tagesstätte oder zur Schule gehen, unterstützt dies nicht nur die Eltern, sondern trägt auch zur Stärkung des Ortes bei. Daher müssen die Grundschulen in Ippinghausen und Wenigenhasungen erhalten bleiben. Wir sind außerdem seit Langem in die Gespräche zur Weiterentwicklung der Wolfhager Grundschule eingebunden – der Umzug in die renovierte ehemalige Berufsschule an der Liemecke ist ein tolles Ergebnis. Für Lebensqualität in Wolfhagen sorgen aber auch unsere Feste und Veranstaltungen, der Viehmarkt, das Kneipenfestival, Märkte und die Waldbühne Niederelsungen. Wir stehen zum Kulturzelt und den Events des Kulturladens. Weiterhin unterstützen wir die Gastronomie- und Hotelbetriebe in der Stadt aktiv. So fordern wir beispielsweise den Beitritt zur Touristischen Arbeitsgemeinschaft Habichtswald.

Dieses gesellschaftliche Leben ist jedoch ohne Infrastruktur nicht möglich.

Gerade in unserer ländlich geprägten Region kommt es auf gute und nachhaltige Politik an, die Möglichkeiten zur Entwicklung bietet. Wir brauchen Baugebiete in allen Teilen der Kommune, damit Gewerbetreibende und Familien die Möglichkeit haben, ihr Vorhaben bei uns realisieren zu können. Das Geld aus dem Dorfentwicklungsprogramm muss in den Dörfern ankommen, damit die Menschen von Bauplätzen, Sanierungsmaßnahmen und Naturschutz profitieren. In heutiger Zeit ist schnelles Internet sowohl für private Haushalte als auch für Gewerbetreibende das A und O. Wir haben den Breitbandausbau in den Stadtteilen maßgeblich mit auf den Weg gebracht. Auch wenn es im Moment noch hakt heißt unser Ziel: leistungsfähige Breitbandversorgung in jedem Haus! Bei der Verkehrssituation sind ebenfalls einige Situationen zu verbessern. In der Innenstadt ist die positive Entwicklung der gastronomischen Betriebe durch ein verbessertes Verkehrskonzept zu unterstützen. Freiraum statt parkender Autos, Sitzplätze statt Suchverkehr. Dies wollen wir umsetzen, damit die Innenstadt blüht. Dringender Handlungsbedarf besteht bei der Verkehrssituation in der Ippinghäuser Straße an der Grundschule. Die Situation der ein- und aussteigenden Schülerinnen und Schüler muss schnell verbessert werden. Und zuletzt ist die Gesundheitsinfrastruktur zu nennen: Die Kreisklinik Wolfhagen – das Thema der vergangenen Monate. Wir sind aktiv an Entwicklung und Betrieb unserer Kreisklinik beteiligt. Burkhard Finke und Heiko Weiershäuser (Förderverein) gehören zur Betriebskommission Kreisklinken. Wir stehen für eine dauerhafte und wohnortnahe stationäre Versorgung der Menschen im Wolfhager Land. Dafür haben wir zusammen mit Landrat Uwe Schmidt gekämpft und die Wiedereröffnung erreicht. Entwicklungen, die den Erhalt des Krankenhauses gefährden, treten wir entschieden entgegen.

Absolute Erfolgsthemen sind unsere Energie- und Klimapolitik.

Trotz vieler Widerstände haben wir unseren Weg zu einer Stadt mit 100-prozentiger Versorgung aus erneuerbaren Energien durchgesetzt. Windkraft, Solarenergie und energiesparende Straßenbeleuchtung sind super für die Umwelt und bringen viel Geld in die Stadtkasse. Die Bürger/-innen sind über die Bürgerenergiegenossenschaft an diesen Erfolgen beteiligt. Viele andere Kommunen übernehmen nun den Wolfhager Weg. Wir sind Vorreiterin und werden mit unseren Stadtwerken diese Entwicklung fortführen. Dazu wollen wir den Klimaschutzmanager unserer Stadt dauerhaft weiterbeschäftigen und den motorisierten Individualverkehr reduzieren, indem endlich die Radwege spürbar verbessert werden.

Unsere Finanzpolitik

zeichnet sich dadurch aus, dass eine aktive und gerechte Einnahmepolitik mit einer gezielten und maßvollen Ausgabenpolitik einhergeht, damit unsere Stadt mit ihren Stadtteilen auch künftig ein lebenswerter Wohnort für Menschen jeden Alters und für alle gesellschaftlichen Gruppen bleibt.