CDU und FDP stehen ganz und gar nicht zu der von ihnen selbst eingeführten Wahlfreiheit bei G8 oder G9. Obwohl 90% der Eltern G9 auch für die jetzigen Klassen 5 wünschen, verweigern sie sich rigoros diesem Wunsch. Hier ein Brief der SPD-Landtagsfraktion, der die gesamte G8/G9-Wählertäuschung belegt:
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie Sie sicher wissen, steht die SPD für eine grundsätzliche Rückkehr zu einer sechsjährigen Mittelstufe am Gymnasium. Wir halten die G8-Reform für gescheitert und sehen keinen Anlass, wenn auch nur im Wege der so genannten Wahlfreiheit, an G8 festzuhalten. Deswegen hat die SPD zur zweiten Lesung des Gesetzentwurfs einen Änderungsantrag eingebracht, der genau dies erreichen sollte: eine grundsätzliche Abkehr von G8 und wieder mehr Zeit zum Lernen für alle.
Dieser Antrag ist leider mit den Stimmen von CDU, FDP und Grünen im Landtag abgelehnt worden.
Um wenigstens noch einen kleinen Schritt in die richtige Richtung zu erreichen, hat die SPD daher eine dritte Lesung des Gesetzentwurfs beantragt und einen Antrag ins Parlament eingebracht, der es den jetzigen Fünftklässlern ermöglichen sollte, zu G9 zurückzukehren. In dem Antrag haben wir uns auf die 5. Klassen beschränkt, weil wir meinten, so die Möglichkeit der Zustimmung der Regierungsfraktionen erhöhen zu können.
In der dann folgenden Sitzung des Kulturpolitischen Ausschusses wurden wir leider eines Besseren belehrt: Der Antrag ist mit den Stimmen von CDU und FDP gegen die Stimmen der Opposition abgelehnt worden.
Daher hat die SPD-Fraktion in der dritten Lesung des Gesetzentwurfs einen letzten Versuch unternommen, doch noch eine Regelung für Kinder durchzusetzen, die sich bereits im G8-Bildungsgang befinden. In einem dringlichen Entschließungsantrag haben für die Position formuliert, dass „mindestens die heutigen 5. Klassen“ ebenfalls eine Rückkehroption erhalten sollen.
Dieser Entschließungsantrag ist allerdings in einer namentlichen Abstimmung von den Vertreterinnen und Vertretern von CDU und FDP ebenfalls abgelehnt worden.
Wir bedauern sehr, Ihnen keine bessere Nachricht übermitteln zu können.
Dennoch wünschen wir Ihnen eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr 2013.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
SPD-Fraktion im Hessischen Landtag