Da haben es die Atombefürworter und halbherzigen Aussteiger mal wieder schwarz auf weiss bekommen. Nach der Ehtikkommission der Bundesregierung, die letzte Woche den Ausstieg aus der Atomkraft bis spätestens 2021 empfohlen hat, sagt nun auch die Reaktorsicherheitskommission (Berater des Umweltministers), daß keines unserer 17 AKW‘s gegen Abstürze von Verkehrsflugzeugen gesichert ist.
Die Kommission, die aus Physikern, TÜV-Vertretern und Ingenieuren besteht, bestätigt hiermit nochmals die Argumente der Sofortaussteiger, obwohl man der Kommission die Nähe zur Atomlobby nachsagt. Am Schlechtesten schnitten die vier AKW‘s Biblis A + B, Brunsbüttel sowie Philippsburg ab. Diese besitzen überhaupt keinen baulichen Schutz, noch nicht einmal gegen leichtere Flugzeuge. Aber auch alle anderen AKW‘s bieten keinen Schutz gegen den Einschlag schwerer Flugzeuge. Ein verirrter Militärbomber reicht bei einem Unfall aus, um ganz Deutschland zu verstrahlen.
Und wie reagiert unser Umweltminister Roettgen auf diesen Bericht?
Die Sicherheitslage der deutschen AKW‘s sei nicht so schlimm, daß ein Sofortausstieg noetig wäre. Ob die vier unsichersten AKW‘ s sofort stillgelegt werden müßten, stehe nicht endgültig fest. Aber die Sicherheitslage werde bei der Bewertung eine Rolle spielen...
So sprechen unsere Opportunisten, die weder aus Tschernobyl noch Fukushima gelernt haben und die mit Angstmache vor Kostensteigerungen beim Strom, Black-Outs in Spitzenzeiten und importiertem Atomstrom aus dem Ausland lediglich der Atomlobby Zeit geben wollen, sich den Profit über weitere Jahre erhalten zu koennen und über den Einstieg bei erneuerbaren Energien wieder ein Monopol zur Profitmaximierung aufbauen zu koennen.
Für uns in der SPD gilt deshalb nur eines: Rekommunalisierung der Energiegewinnung nach dem Motto „Mein Stadtwerk gehoert mir“! Nur so besteht eine Chance, den großen Vier Kontra zu bieten und vorhandene Profite zum Wohle der Kommune zu verwenden.
Wer von den derzeitigen Oppositionsparteien meint, den Deal mit den Großen suchen zu müssen, sollte bedenken, dass „wer sich mit den Hunden ins Bett legt, leicht mit den Floehen aufwachen kann“.
Ausland greift in Atomstreit ein
Oberösterreich droht mit Klage wegen Isar 1
Die oberösterreichische Landesregierung hat ihre Forderung nach einer sofortigen Stilllegung des Kernkraftwerks Isar 1 bei Landshut erneuert. Umwelt-Landesrat Rudi Anschober forderte am Mittwoch in Linz von deutscher Seite eine sofortige Entscheidung. Andernfalls würden mehrere österreischische Bundesländer den Klageweg beschreiten, drohte der Grünen-Politiker.
Der Prüfbericht der deutschen Reaktorsicherheitskommission habe bestätigt, dass das derzeit abgeschaltete Kraftwerk dem Absturz eines mittelgroßen Verkehrsflugzeug nicht standhalten würde, sagte der Landesrat. Anschober zufolge sei dies "angesichts der Nähe zur Einflugschneise des Flughafens München ein verantwortungsloses Risiko." Isar 1 liegt weniger als 100 Kilometern Luftlinie von der Grenze zu Oberösterreich entfernt.
Niedersachsens Umweltminister glaubt nicht an schnellen Ausstieg
Nach Auffassung des Umweltministers von Niedersachsen, Hans-Heinrich Sander ist ein schneller Atomausstieg nicht machbar. Vor 2021 könne ein Ausstieg nicht erreicht werden, sagte der FDP-Politiker am Mittwoch im Deutschlandfunk. Ein hoher Anteil der Kernenergie müsse erst noch durch erneuerbare Energien ersetzt werden.