Die SPD-Fraktion hat der Erstellung eines Sportentwicklungsplanes zugestimmt. Die von der CDU dafür geforderte halbe Stelle mehr hielten jedoch viele SPD-ler für unnötig und stimmten dagegen, konnten sie aber nicht verhindern. Die SPD forderte auch alle Vereine zur Mitarbeit bei der Erstellung in den Arbeitsgruppen auf.
Unser Fraktionsvorsitzender Heiko Weiershäuser bezeichnete die Erstellung eines solchen Sportentwicklungsplans als richtig und wichtig für unsere Stadt. Zu den Standpunkten der anderen Parteien, die mehr von Vorteilen für die Verwaltung und Politik sprachen, hob er weitere wichtige Aspekte hervor. Selbstverständlich sei es für uns Politiker wichtig zu wissen, was wann wo zur Reparatur/Neuanschaffung anstehen würde. Dafür müsse die Sportförderung auch an einer zentralen Stelle im Rathaus zentriert werden.
Neues Miteinander der Vereine notwendig - und schon jetzt erkennbar !
In diesem Kontext ist es ein tolles Zeichen, dass 68% der Vereine bei der Erstellung mitarbeiten wollen, stellte er fest. Aber man müsse den Vereinen, die nicht mitarbeiten wollen oder erst gar nicht gekommen waren, auch ganz klar und deutlich sagen: wenn ihr kein Interesse an einer Mitgestaltung der Sportentwicklung dieser Stadt habt, warum sollen dann gerade eure Sportanalgen auf der Prioritätenliste ganz oben angesiedelt werden ? Wir appellieren an alle Vereine, sich bei der Erstellung zu engagieren – es handelt sich um ca. 5-6 Sitzungen in den Arbeitsgruppen, das dürfte ausnahmslos jeder Verein schultern können.
Darüber hinaus ist es ein enormes Zeichen eines neuen Miteinanders, wenn in der öffentlichen Vorstellung in der Stadthalle mehrere Vereine den Gedanken aufbringen, doch ggf. gemeinsam eine Halbtagskraft einzustellen, welche dann die Mitgliedsbestände der Vereine pflegt. Ohne die Diskussion zur Erstellung eines Sportentwicklungsplanes hätten wir das wohl nicht gehört, sagte unser Fraktionschef, das ist ein tolles Zeichen für den Willen zu ehrenamtlichem Engagement für unsere Stadt.
Präventionszuschüsse der Krankenkassen den Vereinen sichern
Auch auf die Gesundheit für unsere Bevölkerung verwies Heiko Weiershäuser, denn die Vereine überließen zurzeit die großen Mengen an Geld, welches die Krankenkassen für die Prävention nach § 20 Sozialgesetzbuch V ausgeben, fast kampflos den gewerblichen Anbietern. Warum aber teilen sich drei oder vier Vereine nicht einen Rückenschultrainer, Aerobic- oder Walking-Übungsleiter ? Davon können die Bürger dann genauso profitieren wie die Vereine von den Zuschüssen der Krankenkassen.
Nur eine von Profis begleitete Erstellung macht Sinn
Die Argumente der Herren Kranz und Kühle kann man leider nicht ernst nehmen. Beide bejahten zwar die Erstellung eines Sportentwicklungsplans, forderten aber entweder eine interne Lösung der Verwaltung oder eine kostengünstigere Lösung, z.B. „durch eine Gesprächsrunde der Vereine, begleitet durch einen Mediator“, beiden erschienen die 32.000 € als zu hoch. Heiko Weiershäuser zeigte beiden jedoch mal die Zahlen des Haushalts, wo im Bereich der Sportförderung 192.000 € für Sach- und Dienstleistungen sowie 109.000 € für Personalkosten veranschlagt sind. Diese Gelder wollen wir überprüfen und nach Prioritäten ausgeben, nicht mehr mit dem Füllhorn. Wenn wir so weitermachen, dann müssen wir den Menschen bald sagen, dass wir ihren Sportplatz dicht machen müssen – und das wollen wir nicht. Das setzt aber eine seriöse und profi-hafte Erstellung des Sportentwicklungsplans voraus – eine amateurhafte Umsetzung ist da kontraproduktiv. Von daher ist das mal wieder reine Polemik statt vernünftiger und verantwortungsbewusster Parlamentsarbeit.
CDU konterkariert sich mit Stellenschaffung selbst
Allerdings ist die veranschlagte halbe Stelle, die auf Antrag der CDU jetzt neu geschaffen wurde, nicht im Sinne einer Effizienzsteigerung in der Verwaltung. Es ist immer leicht, nach zusätzlichem Personal zu rufen. Die SPD denkt jedoch, dass die bisherige Personalausstattung eigentlich reichen müsste, zumal sich ja auch Einsparungen ergeben werden. Vor noch nicht allzu langer Zeit forderte die CDU pauschal eine Personalkostenreduzierung unter Berufung auf Effizienzsteigerungen und jetzt baut sie selbst Personalkosten auf ? Das ist nicht gerade verantwortungsbewusst. Daher haben sich große Teile der SPD-Fraktion gegen die von der CDU beantragte halbe Stelle ausgesprochen, doch verhindern konnten sie die Schaffung nicht.