Aktuelle Informationen der SPD-Nordhessenrunde, also aller nordhessischen Landtagsabgeordneten. Im Teil 2 geht es um die Kommunen und eine auskömmliche Finanzausstattung.
1.) Schwarzer Tag für Hessens Städte, Kreise und Gemeinden
Bei der ersten Lesung eines Gesetzes zur Neuregelung des Kommunalen Finanzausgleichs hat die SPD-Landtagsfraktion den Tag als „schwarzen Tag für die hessischen Städte, Kreise und Gemeinden" bezeichnet. Die Landesregierung trägt einmal mehr ihre eigenen Finanzprobleme auf dem Rücken der Kommunen aus. Wenn der Finanzminister davon spricht, dass es künftig zwei Dritteln der Städte, Kreise und Gemeinden besser gehe, dann ist das politische Bilanzfälschung. Der Übergangsfonds der Landes- regierung ist nur dazu angetan, möglichst viele Kommunen über die schwarze Null zu tricksen.
Auch die Kommunalen Spitzenverbände und Bürgermeisterinnen und Bürgermeister üben deutliche Kritik an dem neuen KFA-Modell. Man darf nicht vergessen, dass unter dem Spardruck von Schwarz-Grün in den vergangenen vier Jahren die Kommunen nicht nur 750 Millionen Euro weniger investiert haben –
das sind fehlende Investitionen, die sich nun anstauen. Gleichzeitig haben sie auch ihre Einnahmen, wie etwa die Grundsteuer und Gebühren für Kindergärten und andere soziale Einrichtungen kräftig erhöhen müssen, um ihren Aufgaben gerecht zu werden.
Die Zeche zahlen die Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Die Neuregelung wird dem Urteil des Staatsgerichtshofes nicht gerecht.
2.) Kommunen an Pachteinnahmen von Hessen-Forst angemessen beteiligen
Die SPD-Landtagsfraktion hat in der Plenardebatte zur Änderung der Hessischen Haushaltsordnung die Beteiligung von Kommunen an den Pachteinnahmen von Windkraftanlagen gefordert. Städte und Gemeinden in Hessen müssen angemessen an den Pachteinnahmen von Windkraftanlagen im hessischen Staatswald beteiligt werden. Was in Rheinland-Pfalz möglich ist, muss auch in Hessen möglich sein. Windkraft ist ein Eingriff in das Landschaftsbild. Daher ist zur Steigerung der Akzeptant eine finanzielle Beteiligung der Kommunen zwingend erforderlich. Dies ist bereits im hessischen Energiegipfel 2011 so beschlossen worden und viele Kommunen haben vor Ort für eine solche Regelung geworben.
Wie aus einer Antwort von Umweltministerin Hinz auf eine Kleine Anfrage (19/1595) hervorgeht, will die Landesregierung inzwischen nur noch ein Förderprogramm für Kommunen, die von Auswirkungen von Windkraftanlagen betroffen sind. Dieses ist mit lediglich einer Millionen Euro pro Jahr ausgestattet und bis 2018 befristet. Überdies sollen die Fördermittel den Kommunen nicht zur freien Verfügung stehen, sondern lediglich zweckgebunden. Hier wirft Schwarz-Grün den Kommunen Brotkrumen hin, statt ihnen dauerhaft eine neue und verlässliche Einnahmequelle zu ermöglichen. Die SPD-Fraktion rechnet mit einer breiten Unterstützung aus der kommunalen Familie für den Gesetzentwurf.