Kreispolitik - Naturpark Reinhardswald:
MdL Brigitte Hofmeyer und unsere Kreistagsmitglieder Burkhard Finke und Aline Westphal kritisieren Entscheidung als "unerträgliche Absage aus Wiesbaden" !
Als Affront gegen die nordhessische Region und den Landkreis Kassel wertet die Landtagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Brigitte Hofmeyer, das NEIN zu einem Naturpark Reinhardswald.
Das Vorgehen der Hessischen Landesregierung mache deutlich, dass man zu keiner Zeit an einer Weiterentwicklung der Region interessiert war. „Trotz mehrfacher Nachfragen hat sich das Umweltministerium nie ernsthaft mit der Ausweisung eines Naturparks Reinhardswald beschäftigt, obwohl dies eine einstimmige Willensbekundung des Landkreises Kassel war“, betont Hofmeyer.
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende kritisiert, dass seit über einem Jahr keine schriftliche Stellungnahme aus Wiesbaden zu erhalten war und weder auf den Beschluss des Kreistages noch auf offene Fragen eingegangen wurde. „Es gab keinen Dialog, keine Beantwortung von Briefen, wir wurden regelrecht abgekanzelt“, erbost sich die SPD-Politikerin.
Die Zwischenberichte der Kreisverwaltung über den Sachstand hätten zwar deutlich gemacht, dass das Ministerium nicht in die „Pötte kommt“, aber ohne Diskussion bzw. Inaugenscheinnahme nun eine solche Absage zu erhalten, sprenge das Vorstellbare. Diese Entscheidung habe weitgehende negative Auswirkungen für die Region, so Hofmeyer. Ein Naturpark Reinhardswald hätte den Tourismus in der Region nach vorn gebracht und wäre ein weiterer Baustein für einen naturnahen und nachhaltigen Fremdenverkehr gewesen.
Die Absage mit nicht genügend Landschaftsschutz- und Naturschutzgebieten zu begründen, wertet Hofmeyer als Ausrede. „Uns war immer bewusst, dass weitere Gebiete ausgewiesen werden müssen und auch können“, so Hofmeyer. Doch die Region hätte dazu überhaupt keine Chance bekommen. „Statt gemeinsam nach Lösungen zu suchen und sich vor Ort ein Bild zu machen, schickt die Umweltministerin, die den Reinhardswald höchstens von der Staatsjagd kennt, eine Absage“, erbost sich die SPD-Politikerin. Man versagt mit dieser ignoranten und selbstherrlichen Entscheidung der Region eine Riesenchance für die Weiterentwicklung des Tourismus und Umsätze für Geschäfte, Gastronomie, Fremdenverkehr sowie viele Dienstleister, stellen Aline Westphal (Altenhasungen) und Burkhard Finke (Wolfhagen) fest - wahrscheinlich nur deshalb, weil die Landesregierung sich die Landeszuschüsse ersparen wolle.
Gerade der Reinhardswald aber sei im Vergleich mit anderen Naturparks ein Juwel. Viele Alleinstellungsmerkmale, vom Urwald über die Sababurg und die Brüder-Grimm-Heimat bis zum Wasserschloss Wülmersen, zeichneten ihn aus. Nicht umsonst wird gerade hier in Wolfhagen ein Vorzeige-Projekt mit den "Jungen Riesen" - das sind Bäume aus dem wertvollen Erbgut von Bäumen aus dem Reinhardswald - durchgeführt, betonen Hofmeyer, Finke und Westphal.
Die SPD im Kreistag werde nun weitere Schritte prüfen, und Brigitte Hofmeyer werde als Landtagsabgeordnete zu dem Thema eine Kleine Anfrage im Hessischen Landtag stellen.