„Die nordhessischen SPD-Landtagsabgeordneten und die beiden Wolfhager Kreistagsabgeordneten Aline Westphal und Burkhard Finke fordern der Erhalt des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV)“, stellt die Sprecherin, Brigitte Hofmeyer, klar. Gerade die Regiotram Wolfhagen - Kassel ist ein Beweis für den Erfolg. Doch die Axt droht: CDU und FDP wollen den NVV umbauen. Im Zuge der erneuten Diskussion um die Novelle des Gesetzes über den öffentlichen Personennahverkehr in Hessen (ÖPNVG) zeichne sich gerade ab, dass CDU und FDP zum wiederholten Male die Eigenständigkeit des NVV in Frage stellten. Obwohl sich der Verkehrsverbund in seiner jetzigen Struktur bewährt habe und ein großer Gewinn für ganz Nordhessen sei, wolle man scheinbar die Axt an die Selbstständigkeit des NVV legen. „Wir fordern die Hessische Landesregierung auf, der Region die organisatorische und finanzielle Eigenständigkeit des NVV zuzusichern“, so Hofmeyer. „Ein auf den Bedarf ländlicher Räume abgestimmtes Versorgungspaket aus Bus‑ und Bahnangeboten kann nur vor Ort maßgeschneidert werden.“ Es sei völlig unverständlich, warum sich die Landesregierung mit ihren Fusionsplänen erneut auf Konfrontationskurs mit den nordhessischen Landkreisen und der Stadt Kassel begebe.
„Bereits heute findet eine enge und gute Zusammenarbeit zwischen den beiden hessischen Verkehrsverbünden [Rhein-Main-Verkehrsbund (RMV) und NVV] statt“, betont Hofmeyer. Deshalb erwecke die Fusionsdiskussion den Eindruck, die Landesregierung wolle vorrangig Gelder einsparen und Mittel vom Norden in den Süden verschieben. „Denn das wäre in einem fusionierten Verkehrsverbund kaum zu verhindern, weil die Nordhessen dann nicht mehr selbst über ihre Bus- und Bahnlinien entscheiden können“, erklären die nordhessischen SPD-Abgeordneten. „Wir werden die nordhessischen Kreise und Kommunen mit aller Kraft im Kampf gegen diese unsinnige Fusion unterstützen!“
„Zentralisierungen gehen immer zu Lasten Nordhessens, da in Wiesbaden oftmals der Blick für ländliche Strukturen fehlt“, so Brigitte Hofmeyer. Das bewiesen die Ämterauflösungen der Vergangenheit ebenso wie die Zentralisierung von Schul- und Straßenbauämtern, womit man bei Entscheidungen auf wichtige Ortskenntnisse verzichte. „Der NVV gewährleistet Kundennähe und kundenfreundliche Dienstleistungen, die man durch eine Zentralisierung auf keinen Fall aufs Spiel setzen darf“, betonen die SPD-Politiker. Der NVV habe seit 1994 hervorragendes geleistet und sei mit der Anbindung vieler ländlicher Räume zu einem Erfolgsmodell geworden.
„Nordhessen braucht einen regional verankerter NVV!“, betont Hofmeyer. „Effektiver als immer wieder Fusionsgerüchte in die Welt zu setzen ist es, die Zusammenarbeit von NVV und RMV zu fördern und beide dabei zu unterstützen, wichtige Projekte gemeinsam durchzuführen. Beide Verbünde sollen auch in Zukunft erfolgreich für alle Teile Hessens arbeiten!“