Dienstag, 14 März 2017 19:43

Haushaltsberatungen 2017

Eine Anzeige des BWB im letzten Stadtanzeiger darf aus unserer Sicht nicht unkommentiert bleiben. Die SPD Fraktion steht für eine transparente und ehrliche Politik in unserer Stadt. Das sehen Mitbewerber offenbar teilweise anders.

Der Entwurf des Haushaltsplans für das laufende Jahr, der am 23. März beschlossen werden soll, steht ganz im Zeichen der Sicherung der städtischen Finanzen. Der sinnvolle und gerechte Umgang mit den Steuergeldern aller Bürgerinnen und Bürger ist für uns oberstes Gebot. Dabei ist immer wieder abzuwägen zwischen wünschenswertem, unbedingt notwendigem und machbarem. Wir müssen mit den Finanzen sorgfältig umgehen, um unsere Infrastruktur zu erhalten, wo nötig zu verbessern und unsere Stadt damit attraktiv zu machen.

Dazu gehören dann leider auch maßvolle Anpassungen von Gebühren und Abgaben, was natürlich selten auf Begeisterung stößt. Hier sollen nur zwei aktuelle Maßnahmen betrachtet werden:

Beispielsweise müssen die Abwassergebühren angepasst werden. Hierzu ist die Stadt gesetzlich verpflichtet, denn sie darf in diesem Bereich weder Überschüsse noch Defizite machen. Das führt jetzt nicht zu einer pauschalen Gebührenerhöhung, wie vom BWB behauptet, sondern beim Schmutzwasser sogar zu einer Gebührensenkung von 2,75 €/m³ auf 2,58 €/m³. Die Abgabe für das Niederschlagswasser dagegen steigt von 0,75 €/m² auf 0,91 €/m² bezogen auf die versiegelte Fläche des Grundstücks. In der Kalkulation wurde der Eigenkapitalzinssatz an das Niveau der laufenden Darlehensverträge angepasst, wobei gesetzlich sogar eine deutlichere Erhöhung zulässig wäre. Diese sehr komplizierte Thematik wurde übrigens in der Haupt- und Finanzausschusssitzung am 09.03. von einem externen Fachmann eingehend erläutert. Es ist schon bezeichnend, dass das BWB im Stadtanzeiger vom 10.03 (also am nächsten Tag, wann war denn Redaktionsschluss?) von einem Griff in die Trickkiste spricht, ohne diese Erläuterung beim Verfassen des Artikel gekannt zu haben. Sollte hier der Wähler vor der Bürgermeisterwahl arglistig getäuscht werden? Die aufgestellten Behauptungen sind jedenfalls unzutreffend.

Auch die Darstellung der Kindergartengebühren ist sehr genau zu betrachten. Für Eltern, die ihr Kind nämlich nur zu den normalen Öffnungszeiten in den Kindergarten schicken, gibt es in 2017 überhaupt keine Erhöhung und in 2018 beträgt diese 8 € im Monat. Teurer wird es, wenn die erweiterten Öffnungszeiten in Anspruch genommen werden, denn hier werden die Kosten angeglichen, so dass zukünftig jede Betreuungsstunde das gleiche kostet. Das kann in seltenen Einzelfällen natürlich dazu führen, dass Eltern, die das Angebot voll in Anspruch nehmen bei zwei und mehr Kindern insgesamt bis zu einhundert Euro im Monat mehr zahlen müssen. Sicher würden auch wir gerne eine kostenfreie Kinderbetreuung anbieten, das lässt unser Haushaltsituation aber leider nicht zu, und von Land und Bund sind derzeit keine Hilfen zu erwarten. Wenn man bedenkt, dass der Elternanteil seit über 14 Jahren konstant gehalten wurde, während der städtische Anteil von Jahr zu Jahr stieg, ist aus unserer Sicht eine Anpassung nicht nur zu vertreten, sondern im Interesse aller Wolfhager Bürgerinnen und Bürger auch notwendig. Auch hier stimmt die pauschale Behauptung des BWB nachweislich nicht.

Gebetsmühlenartig werden Jahr für Jahr immer Einsparungen bei der Verwaltung gefordert, ohne zu sagen, wo diese stattfinden sollen. Na klar, das ist ja auch unbequem, hier müssten sie ja Farbe bekennen: Schließung eines Freibads oder von Dorfgemeinschaftshäusern, Kürzung der Sportförderung bzw. der Jugendarbeit oder gar Einschränkungen bei der bisher überdurchschnittlichen Betreuung in den Kindergärten sowie beim Brandschutz sind nicht populär. Aber auch das muss klar gesagt werden: Nennenswerte Einsparungen in der Verwaltung sind nur durch eine Reduzierung des Angebots oder der Qualität zu erzielen. Die einfachen Lösungen, wie sie das BWB in seiner Pseudo-„Umfrage“ als Lösungen anbietet gibt es nicht. Wie immer das Ergebnis auch aussehen mag – wir sind schon sehr gespannt, wie das BWB dieses in konkrete Politikvorschläge umsetzen will. Wenn dabei ein realistischer, unseren Zielen gerecht werdender Vorschlag herauskommt werden wir sicher kein Problem damit haben, diesem auch zuzustimmen. Immerhin geht es um das Beste für unsere Stadt und nicht um Einzelinteressen.

Sozial, demokratisch, gesellschaftsorientiert, familienfreundlich und bürgernah: SPD-Wolfhagen

Sozialdemokratische Politik in Wolfhagen

steht seit jeher für gerechte und erfolgreiche Politik für die Bürger/-innen. Wir setzen uns ein für Chancengleichheit, Bildungsgerechtigkeit, Integration, wirtschaftliche Entwicklung, ökologische Nachhaltigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wir fördern die Attraktivität unserer Kommune und ihre Verankerung in einer starken Region. Wir treten ein für ein lebenswertes Wolfhagen!
Egal ob junge Familien oder alleinstehende Seniorinnen – in Wolfhagen soll sich jeder wohl und willkommen fühlen. Daher möchten wir den sozialen Trägern gute Rahmenbedingungen bieten, damit sie Menschen mit unterschiedlichen Bedarfen unterstützen können. Um als Kommune zukunftsorientiert zu bleiben, treten wir für bezahlbaren Wohnraum ein. Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt hierbei Familien, Menschen mit geringem Einkommen oder Bedarf nach barrierefreiem Wohnraum. Des Weiteren muss die Stadt Wolfhagen für das Behindertengleichstellungsgesetz einen Plan zur Umsetzung aufstellen. Vieles ist bereits für die geschafft und wir werden alle weiteren Maßnahmen zur Verbesserung unterstützen.

Um sich in einer Kommune wohl zu fühlen, ist das gesellschaftliche Zusammenleben von großer Bedeutung.

Viele Faktoren spielen hier eine Rolle, so zum Beispiel die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Wenn das Vereinsleben breit gefächert ist und vielen Bürger/-innen die Chance zur Beteiligung bietet, wird der Ort belebt und gestärkt. Wir unterstützen daher alle ehrenamtlich Tätigen in den Vereinen, Hilfsorganisationen, Kirchen und anderen Organisationen. Wir haben die Mitarbeiter/-innen der „Tafel“ genauso im Blick wie Sportler/-innen, Musiker/-innen, die Feuerwehren oder mildtätig arbeitende Menschen. Wir fordern die Verbesserung der Infrastruktur der Sportstätten, die weiterhin kostenlose Nutzung der Gemeinschaftseinrichtungen sowie den Erhalt aller Dorfgemeinschaftshäuser. Ein weiterer Wohlfühlfaktor sind Kinderbetreuung und -bildungsmöglichkeiten. Können Kinder im eigenen Ort in die Tagesstätte oder zur Schule gehen, unterstützt dies nicht nur die Eltern, sondern trägt auch zur Stärkung des Ortes bei. Daher müssen die Grundschulen in Ippinghausen und Wenigenhasungen erhalten bleiben. Wir sind außerdem seit Langem in die Gespräche zur Weiterentwicklung der Wolfhager Grundschule eingebunden – der Umzug in die renovierte ehemalige Berufsschule an der Liemecke ist ein tolles Ergebnis. Für Lebensqualität in Wolfhagen sorgen aber auch unsere Feste und Veranstaltungen, der Viehmarkt, das Kneipenfestival, Märkte und die Waldbühne Niederelsungen. Wir stehen zum Kulturzelt und den Events des Kulturladens. Weiterhin unterstützen wir die Gastronomie- und Hotelbetriebe in der Stadt aktiv. So fordern wir beispielsweise den Beitritt zur Touristischen Arbeitsgemeinschaft Habichtswald.

Dieses gesellschaftliche Leben ist jedoch ohne Infrastruktur nicht möglich.

Gerade in unserer ländlich geprägten Region kommt es auf gute und nachhaltige Politik an, die Möglichkeiten zur Entwicklung bietet. Wir brauchen Baugebiete in allen Teilen der Kommune, damit Gewerbetreibende und Familien die Möglichkeit haben, ihr Vorhaben bei uns realisieren zu können. Das Geld aus dem Dorfentwicklungsprogramm muss in den Dörfern ankommen, damit die Menschen von Bauplätzen, Sanierungsmaßnahmen und Naturschutz profitieren. In heutiger Zeit ist schnelles Internet sowohl für private Haushalte als auch für Gewerbetreibende das A und O. Wir haben den Breitbandausbau in den Stadtteilen maßgeblich mit auf den Weg gebracht. Auch wenn es im Moment noch hakt heißt unser Ziel: leistungsfähige Breitbandversorgung in jedem Haus! Bei der Verkehrssituation sind ebenfalls einige Situationen zu verbessern. In der Innenstadt ist die positive Entwicklung der gastronomischen Betriebe durch ein verbessertes Verkehrskonzept zu unterstützen. Freiraum statt parkender Autos, Sitzplätze statt Suchverkehr. Dies wollen wir umsetzen, damit die Innenstadt blüht. Dringender Handlungsbedarf besteht bei der Verkehrssituation in der Ippinghäuser Straße an der Grundschule. Die Situation der ein- und aussteigenden Schülerinnen und Schüler muss schnell verbessert werden. Und zuletzt ist die Gesundheitsinfrastruktur zu nennen: Die Kreisklinik Wolfhagen – das Thema der vergangenen Monate. Wir sind aktiv an Entwicklung und Betrieb unserer Kreisklinik beteiligt. Burkhard Finke und Heiko Weiershäuser (Förderverein) gehören zur Betriebskommission Kreisklinken. Wir stehen für eine dauerhafte und wohnortnahe stationäre Versorgung der Menschen im Wolfhager Land. Dafür haben wir zusammen mit Landrat Uwe Schmidt gekämpft und die Wiedereröffnung erreicht. Entwicklungen, die den Erhalt des Krankenhauses gefährden, treten wir entschieden entgegen.

Absolute Erfolgsthemen sind unsere Energie- und Klimapolitik.

Trotz vieler Widerstände haben wir unseren Weg zu einer Stadt mit 100-prozentiger Versorgung aus erneuerbaren Energien durchgesetzt. Windkraft, Solarenergie und energiesparende Straßenbeleuchtung sind super für die Umwelt und bringen viel Geld in die Stadtkasse. Die Bürger/-innen sind über die Bürgerenergiegenossenschaft an diesen Erfolgen beteiligt. Viele andere Kommunen übernehmen nun den Wolfhager Weg. Wir sind Vorreiterin und werden mit unseren Stadtwerken diese Entwicklung fortführen. Dazu wollen wir den Klimaschutzmanager unserer Stadt dauerhaft weiterbeschäftigen und den motorisierten Individualverkehr reduzieren, indem endlich die Radwege spürbar verbessert werden.

Unsere Finanzpolitik

zeichnet sich dadurch aus, dass eine aktive und gerechte Einnahmepolitik mit einer gezielten und maßvollen Ausgabenpolitik einhergeht, damit unsere Stadt mit ihren Stadtteilen auch künftig ein lebenswerter Wohnort für Menschen jeden Alters und für alle gesellschaftlichen Gruppen bleibt.